Deutsche Rentenversicherung

Obere Extremitäten

Krankheitsbild, Anamnese, Diagnostik, Therapie, Krankheitsverlauf und Prognose
Stand: 12.05.2025

 

Obere Extremitäten

Eine orthopädische Begutachtung für die gesetzliche Rentenversicherung kann erforderlich werden, wenn ein Antrag auf eine medizinische oder berufliche Rehabilitation oder eine Rente wegen Erwerbsminderung mit einer Erkrankung des Bewegungsapparates begründet wird. Dabei sind Verletzungen der oberen Extremität häufig und sehr variabel, werden aber selten lebensbedrohlich. Eine gute Funktionalität und ausreichende Kraftentfaltung sind für den Einsatz der oberen Extremität im Alltag wie im Erwerbsleben wesentlich. Eine funktionale Mobilität ist darüber hinaus ein wichtiger Prädiktor der Lebensqualität.

Eine eingeschränkte Gelenkfunktion der oberen Extremität kann kompensatorische Bewegungsmuster notwendig machen und geht häufig mit einer verminderten Kraftentfaltung sowie reduzierter Gelenkstabilität einher. Chronische Schmerzsyndrome infolge komplexer Verletzungen, Nervenschädigungen (z.B. beim Kompartmentsyndrom) oder komplizierter Frakturen führen darüber hinaus häufig zu anhaltenden funktionellen Einschränkungen.

Eine eingeschränkte Funktion der oberen Extremität kann in bestimmten Berufsfeldern mit qualitativen Einschränkungen des Leistungsvermögens im Erwerbsleben einhergehen. Diese betreffen oftmals die Arbeitshaltung, wenn beispielsweise kein Überkopfarbeiten mehr möglich ist.

Anamnese und allgemeine Untersuchung

Die körperliche Untersuchung sollte bei einem bis auf die Unterwäsche entkleideten, stehenden Versicherten erfolgen. Ärztliche Beobachtungen (hinsichtlich der Bewegungsabläufe) während der Untersuchung sind zu dokumentieren und das Ergebnis in die Begutachtung miteinzubeziehen. Sie können zur Plausibilitätsbeurteilung herangezogen werden. Zunächst sollte eine orientierende Untersuchung des Allgemeinzustandes erfolgen. Die traumatologisch-orthopädische Anamnese sollte eine detaillierte Erkrankungs- und Therapieanamnese des Bewegungsapparates beinhalten.

Zentrale Anamneseaspekte sind:

  • Unfallhergang bzw. Krankheitsbeginn: Was ist wann, wo und auf welche Weise passiert? Handelt es sich um ein erstmaliges Auftreten oder um einen progredienten Verlauf?
  • Funktionseinschränkungen: Welche mechanischen und muskuloskelettalen Einschränkungen bestehen?
  • Mechanische Symptome: Besteht ein Einklemmungsgefühl, kommt es zu Schnappen, Blockaden oder Krepitationen?
  • Instabilitätsgefühl: Liegt subjektiv eine Instabilität der betroffenen Region vor?
  • Therapiehistorie: Welche Behandlungen wurden bisher durchgeführt bzw. laufen aktuell?
  • Schmerzanamnese: Detaillierte Erhebung zu Schmerzcharakter, Schmerzintensität, auslösenden Faktoren und bisherigen therapeutischen Maßnahmen (vgl. Kapitel "Chronische Schmerzen").
  • Aktivitätsniveau: Angaben zu Belastung und Aktivität in Beruf, familiärem Umfeld, Sport und Freizeit.
  • Mobilität und Hilfsmittel: Nutzung von unterstützenden Hilfsmitteln, z.B. Greifhilfen.
  • Funktionelle Einschränkungen: Beschreibung von Einschränkungen in der Fein- und Grobmotorik (z.B. beim Pinzettengriff oder Heben der Arme über Schulterhöhe), inklusive begleitender neurologischer Symptome.
  • Medikation: Aktuelle Arzneimittel (regelmäßige Einnahme vs. Bedarfsmedikation), insbesondere Schmerzmittel, ASS, orale Antidiabetika, Marcumar, Steroide etc.
  • Vorerkrankungen des Bewegungsapparats: z.B. frühere Verletzungen, Operationen oder tumoröse Erkrankungen.
  • Familiäre Vorbelastung: Relevante Erkrankungen innerhalb der Familie.
  • Hinweise auf rheumatische Erkrankungen: Anamnese zu Beschwerden aus dem rheumatischen Formenkreis.
  • Psychische Belastungen: Auswirkungen der Verletzung oder Funktionseinschränkung auf das seelische Befinden.
  • Begleiterkrankungen: Ausschluss organischer Ursachen bei komplexem Schmerzgeschehen.


 

Körperliche Untersuchung

Inspektion

Wichtige Beobachtungskriterien bei der Inspektion:

  • Gangbild: Erfolgt ein physiologisches Mitschwingen der Arme beim Gehen?
  • Körper- und Gelenkhaltung: Aufrechte Haltung, gebeugte Körperhaltung oder Schonhaltung erkennbar?
  • Wirbelsäulenstatik: Beurteilung der gesamten Wirbelsäule, einschließlich der Halswirbelsäule (HWS).
  • Schulterstand: Liegt ein symmetrischer Schulterstand oder einseitiger Schiefstand vor?
  • Achsenabweichungen und anatomische Veränderungen: Sichtbare Fehlstellungen, Fehlhaltungen, Deformitäten, Kontrakturen, Extremitätenverkürzungen oder Amputationen.
  • Hautbefunde: Beurteilung auf Schürfungen, Wunden, Rötungen, Hämatome, Blässe, Narben, Varizen, Schwellungen, veränderten Haarwuchs, Schwielenbildung, Temperaturdifferenzen, Sekretion sowie Beschwielung der Handflächen.
  • Mechanische Phänomene: Beobachtbare Zeichen wie Schnappen, Blockaden oder Krepitationen bei Bewegung.
  • Muskelstatus: Vergleichende Inspektion auf Muskelatrophien, insbesondere seitenbetont.
  • Verwendung von Hilfsmitteln: Dokumentation ggf. eingesetzter orthopädischer Hilfsmittel oder Alltagshilfen.

 

Tabelle: Übersicht pathologischer Inspektionsbefunde

Befund

Definition

Pathophysiologie

Muskelatrophie

Rückbildung von Muskelgewebe durch Reduktion der Zellgröße oder Zellzahl.

  • Lokal
    • Verminderte Muskelaktivität,  z.B. bei Immobilität oder Nervenläsion.

  • Generalisiert
    • z.B. bei Mangelernährung, Immobilität, konsumierender Erkrankung, erblicher Muskeldystrophie.

Kontrakturen

Bewegungseinschränkung eines Gelenkes.

Tendomyogene (häufigste Form), dermatogene, arthrogene und neurogene Kontrakturen.

Unwillkürliche
Muskelaktivität

  • Faszikulationen
    • Kurze sichtbare Kontraktionen einzelner Mm. fasciculi.
Läsion des 2. Motoneurons.
  • Myoklonien
    • Kurze, ruckartige Zuckungen einzelner Muskeln mit Gelenkbeteiligung.

essenzielle Myoklonien, epileptische Myoklonien

  • Hyperkinesien
    • Tremor, choreatiforme Bewegungsstörung.
Erkrankung der Basalganglien oder des Kleinhirns.
Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

Palpation

Im Rahmen der Palpation lassen sich auch Temperaturunterschiede der Haut feststellen. Mechanische Phänomene (aus der Anamnese) können ertastet werden. Die Palpation umfasst Knochenpunkte, Sehnenansätze und Weichteilstrukturen. Dabei sollte auf Druckschmerzhaftigkeit, Schwellung, Verhärtungen und Funktionalität geachtet werden:

  • Knochenpunkte: Abtasten relevanter knöcherner Strukturen zur Feststellung von Druckschmerz, Deformitäten oder pathologischer Verschieblichkeit.
  • Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln: Prüfung der Tendines auf Zeichen einer Insertionstendinopathie, sowie der Ligamenta und Capsulae articulares hinsichtlich Schmerzhaftigkeit, Schwellung oder Reizung.
  • Muskulatur: Palpation zur Beurteilung von Muskeltonus, Druckschmerz, Verkürzungen oder Atrophien.
  • Weichteile: Inspektion und Palpation auf Hinweise wie Hydrops articularis, Ödeme, Schwellungen oder Raumforderungen (z.B. Tumoren).
    • Stabilitätsprüfung der Gelenke, u. a.:
    • Apprehension-Test zur Überprüfung einer vorderen Schulterinstabilität
    • Yerk-Test zur Überprüfung der hinteren Schulterinstabilität
    • Klaviertastenphänomen zur Beurteilung der Stabilität des Acromioclaviculargelenks
    • Weitere funktionelle Stabilitätstests je nach betroffener Gelenkregion

Bewegungsumfang

Tabelle: Übersicht der Bewegungsmaße des Schultergelenkes

Art der Bewegung

Grad der Bewegung

Anteversion / Retroversion

180º - 0º - 40º

Abduktion / Adduktion

170º - 0º - 40º

Außenrotation (Arm am Körper anliegend) /

Innenrotation (Arm 90° abduziert (Hochrotation))

60º - 0º - 90º

80º - 0º - 70º

Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

Tabelle: Übersicht der Bewegungsmaße des Ellenbogengelenkes

Art der Bewegung

Grad der Bewegung

Pronation / Supination

  85º - 0º - 85º

Flexion / Extension

150º - 0º - 10º

Physiologischer Valgus Männer

    5º - 10º

Physiologischer Valgus Frauen

  10º - 15º

Die Achse beim Erwachsenen ist zwischen Humerus und Ulna bei suppiniertem Unterarm leicht valgisch.
Bei einem Winkel > 15° spricht man vom "Cubitus valgus", bei einem Winkel < 5° vom "Cubitus varus".

Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

Tabelle: Übersicht der Bewegungsausmaße des Handgelenkes

Art der Bewegung

Grad der Bewegung

Flexion / Extension

50º - 0º - 40º (max. 80°)

Ulnarabduktion

30º

Radialabduktion

20º

Daumensattelgelenk: Abduktion / Adduktion

65º - 0º - 0º

Daumensattelgelenk: Extension / Flexion

  0º - 0º - 40º

Daumen-IP-Gelenk: Extension / Flexion

  0º - 0º - 80º

Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

Umfangsmessung

Die vergleichenden Armumfangmaße werden an folgenden Punkten erhoben :15 cm oberhalb sowie 10 cm unterhalb des radialen Humerusepicondylus, ferner am Ellenbogengelenkspalt, im proximalen Handgelenk und an der Mittelhand ohne Daumen.

Untersuchung der Motorik

Tonus
Der Muskeltonus wird als Widerstand gegen passive Beuge - und Streckbewegungen getestet. Die Versicherten lassen die Extremität entspannt und es wird in unterschiedlichen Tempi und für die Versicherten nicht vorhersehbar in den Gelenken gebeugt oder gestreckt.

 

Grobe Kraft
Die Muskelkraft wird systematisch für die wichtigsten Bewegungen geprüft. Abhängig von der Fragestellung müssen gezielt einzelne Muskelgruppen getestet werden. Die Quantifizierung der Paresen erfolgt nach der MRC (Medical Research Council) -Skala:

5 = normale Kraft
4 =  Bewegung gegen Widerstand (leicht, mäßig, kräftig) möglich
3 =  Bewegung gegen die Schwerkraft gerade noch möglich
2 =  Bewegung unter Schwerkraftausschaltung möglich
1 =  sicht- und / oder tastbare Muskelaktivität
0 =  komplette Lähmung, keine Kontraktion

Zusatz: S = Spastik, K = Kontraktur

 

Feinmotorik
Die Diadochokinese des Versicherten kann geprüft werden, indem man Bewegungen wie beim Einschrauben einer Glühbirne (schnelle Pronations- und Supinationsbewegungen) durchführen lässt.

Tabelle: Spezielle Untersuchungen für die Motorik von Hand und Fingern

Grobgriff

Der Patient wird aufgefordert, einen Bleistift unter Einsatz von Daumen und Langfingern in der Hand festzuhalten, während der Untersucher versucht, den Bleistift wegzuziehen.

Schlüsselgriff / Lateralgriff

Der Patient wird aufgefordert einen Schlüssel zwischen dem Daumen und der Seite des Zeigefingers zu halten

Spitz- und Feingriff

Der Patient soll einen kleinen Gegenstand zwischen den Kuppen von Daumen und Zeigefinger aufnehmen

Flaschengriff

 Der Patient wird aufgefordert, eine Flasche unter Einsatz von Daumen und Langfingern in der Hand festzuhalten, während der Untersucher versucht, die Flasche wegzuziehen.

Faustschluss

Möglich vs. nicht möglich

Fingerspitzen-Hohlhandabstand in cm

D2-D5

Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

 

Tabelle: Spezielle Untersuchungen für die Motorik des Schultergürtels

Name des Tests

Klinische Durchführung bzw. Symptomatik

Diagnostischer Hinweis auf:

Nacken- und Schürzengriff

Hände auf Höhe des Nackens und unteren Rückens zusammenführen.

Zeigt Globalfunktion der Schulter an.

Schmerzhafter Bogen
(painful arc)

Schmerzangabe bei aktiver / passiver Abduktion zw. 80º - 120º

Globales Zeichen für einen subakromialen Reizzustand.

Jobe-Test

Spürbare Kraftminderung bei der Abduktion zw. 80° -90° im Schultergelenk des seitlich gegen Widerstand abduzierten Armes.

(Teil-) Ruptur des M. supraspinatus.

Lift-off-Test

Hand wird hinter den Rücken genommen, palmare Seite zeigt nach dorsal.

(Teil-) Ruptur des M. subscapularis.

Drop-Arm-Sign

Spontanes Herabfallen des im Schultergelenk 90° passiv abduzierten Armes beim Loslassen.

Schwere globale Schädigung der Rotatorenmanschette.

Innenrotatoren-Test

Spontane Innenrotation des hängenden Armes im Schultergelenk. 

Ruptur der Mm. Supra- und infraspinatus.

Außenrotatoren-Test 1

Schmerzhafte Beeinträchtigung der kraftvollen Außenrotation des am Körper angelegten, im Ellenbogengelenk 90° gegen Widerstand flektierten Armes.

(Teil-) Ruptur des M. infraspinatus (und evt. des M. teres minor).

Außenrotatoren-Test 2

Schmerzhafte und kraftgeminderte Hochrotation des 90° im Schultergelenk gegen Widerstand abduzierten Armes.

Schädigung der Außenrotatoren.

Außenrotations-Lag-Zeichen

Spiegelt die Unfähigkeit des Patienten wider, die durch den Untersucher vorgegebene maximale Außenrotationsstellung des Arms aktiv aufrechtzuerhalten

Insuffizienz oder Ruptur der Infraspinatus- und Supraspinatussehne

Hornblower-Zeichen

Spiegelt die Unfähigkeit des Patienten wider, den Arm in einer 90°-Abduktion mit gebeugtem Ellenbogen in der Außenrotationsstellung zu halten

Insuffizienz oder Ruptur der Infraspinatus- und Supraspinatussehne und Teres minor Sehne

O'Brien-Test

Klinischer Test bei dem Schmerzen oder ein "Click" auftreten, wenn der Arm in einer spezifischen  Adduktionsposition (15°) mit nach unten gerichtetem Daumen gegen Widerstand gedrückt wird.

SLAP-Läsion oder AC-Gelenkaffektion

Yergason-Test

Supination gegen Widerstand bei 90° flektiertem und proniertem Unterarm.

Schädigung der Sehnen des M. biceps brachii caput longum

Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

Reflexe

Muskeleigenreflexe

Der auslösende Reiz ist eine Dehnung des Muskels mit Aktivierung der Muskelspindel. Die Reizantwort ist die Kontraktion des Muskels. Dieser Reflex ist nicht ermüdbar.

  • Bizepssehnenreflex (BSR) Wurzel C5 und C6
  • Trizepssehnenreflex (TSR) Wurzel C7
  • Radiusperiostreflex (RPR) Wurzel C5 und C8
  • Trömner-Reflex Wurzel C8 und TH1

 

Pathologische Reflexe

Pathologische Reflexe sind sichere Zeichen von Störungen der zentral motorischen Bahnen und werden deshalb auch Pyramidenbahnzeichen genannt.

Bei dem Grundgelenksreflex (GGR nach Meyer) erfolgt ein Druck auf die Grundphalanx des und 4. Fingers bis zur maximalen Beugung. Dies löst eine tonische Adduktion des Daumens aus. Nur bei einseitigem Fehlen kann dieses Zeichen als Pyramidenbahnschädigung gewertet werden.

Sensibilität

Allgemeine Hinweise zur Untersuchung der Sensibilität:

  • Die Versicherten sollten die Augen während der Untersuchung geschlossen halten.
  • Die Untersuchung erfolgt immer im Seitenvergleich.
  • Die Erhebung der Befunde erfolgt immer in Bezug zu radikulären Dermatomen und sensiblen Innervationsgebieten peripherer Nerven.
  • Suggestivfragen und -aussagen vermeiden.
  • Die Oberflächensensibilität (Berührung, Temperatur, Schmerz) wird geprüft, indem der Versicherte mit verschiedenen Gegenständen berührt wird.
  • Die Tiefensensibilität umfasst den Lagesinn, das Vibrationsempfinden und die 2-Punktdiskrimination. Der Lagesinn wird geprüft, indem die Finger oder Zehen des Versicherten bei geschlossenen Augen bewegt werden und der Patient die Richtung der Bewegung differenzieren und angeben muss.

Tabelle: Sensibilitätsstörungen

Sensible Qualität

Pathologischer Befund

Definition

Berührungsempfinden

Hypästhesie

Verminderte Wahrnehmung nicht schmerzhafter Berührungen.

Anästhesie

Fehlende Wahrnehmung nicht schmerzhafter Berührungsreize.

Hyperästhesie

Verstärkte Wahrnehmung nicht schmerzhafter Berührungsreize.

Allodynie

Missempfindung im Sinne einer falschen qualitativen Wahrnehmung von Berührungsreizen.

Parästhesie

Missempfindung wie Taubheit, Brennen oder Kribbeln auch ohne Reizung.

Vibrationsempfinden

Pallhypästhesie

Herabgesetztes Vibrationsempfinden.

Pallanästhesie

Fehlendes Vibrationsempfinden.

Schmerzempfinden

Hypalgesie

Verminderte Schmerzwahrnehmung.

Analgesie

Fehlende Schmerzwahrnehmung.

Hyperalgesie

Übermäßige Schmerzwahrnehmung.

Temperaturempfinden

Thermhypästhesie

Verminderte Temperaturwahrnehmung.

Termanästhesie

Fehlende Temperaturwahrnehmung.

Quelle: Eigene Darstellung, Deutsche Rentenversicherung Bund

Durchblutung

  • Erhebung des Pulsstatus (A. brachialis, A. radialis, A. ulnaris).
  • Allen-Test
  • Venöse Insuffizienz
  • Hautkolorit und -temperatur
  • Rekapillarisierungszeit


 

Bildgebende Verfahren

Röntgen

Röntgenuntersuchungen sind nicht erforderlich, wenn

  • die klinischen Befunde die Einschränkungen ausreichend dokumentieren und es erlauben, eine entsprechende Funktionsdiagnose zu stellen,
  • aus den überlassenen medizinischen Unterlagen der Umfang der Funktionsdefizite bereits erkennbar ist,
  • die Beurteilung der Leistungsfähigkeit schon durch den klinischen Befund erfolgen kann oder
  • keinerlei Hinweise auf eine organbezogene Leistungseinschränkung bestehen.

Röntgenuntersuchungen können nur erforderlich sein, falls die entsprechenden Beschwerden neu sind und noch nicht zu einem Arztkontakt geführt haben.

Sonographie

Sonographische Untersuchungen können für die Befundung der Weichteile und Gelenke zum Einsatz kommen. Die Sonographie am Schultergelenk wird eingesetzt, um Weichteilstrukturen wie Sehnen (Rotatorenmanschette) und das Gelenk selbst auf Verletzungen, Entzündungen oder Flüssigkeitsansammlungen zu untersuchen.